Bequemlichkeit vs. Gesundheit
- Maxim
- 30. Dez. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Gastbeitrag von Maxim
Lange ist es her, dass wir uns die Zeit nehmen konnten, mal wieder unsere Gedanken mit der Welt (in diesem Blog) zu teilen.
Nun möchte ich die Gelegenheit nutzen und ein Thema aufgreifen, welches mich in jüngster Vergangenheit öfter begleitet hat. Wie viele von euch, die Mel kennen, bereits wissen, ist sie die größte Verfechterin der gesunden und am liebsten roh-veganen Ernährung. Aus ihrer persönlichen Lebens- und Leidensgeschichte, weiss Mel nur zu gut, welchen krassen Einfluß die gesunde und auf jeden persönlich zugeschnittene Ernährung haben kann. Und ich rede dabei nicht von nur "ein Paar Kilos auf der Waage zu verlieren", sondern in erster Linie von den Korrelationen der Dinge, die wir zu uns nehmen zu den Prozessen, die daraufhin im Körper stattfinden - oder eben nicht stattfinden, wie zum Beispiel wie das bloße Weglassen von Milchprodukten den Darm so entlasten kann, dass dieser auf einmal in der Lage ist die wirklich wichtigen Nährstoffe aufzunehmen. Das soll jetzt hier aber gar nicht so thematisiert werden, denn darüber könnte man Wochenlang referieren und würde immer noch nicht alles abgedeckt bekommen.
Mel achtet genau darauf , dass alle Komponenten einer Mahlzeit nur aus den besten bio / demeter Produkten zusammengestellt sind und vor allem den Kindern alles liefern, was für die Entwicklung der Kleinen so wichtig ist.
Womit wir zum eigentlichen Kern meines Beitrages kommen: denn nun bin ich an der Reihe und meine Aufgabe ist hierbei manchmal nicht ganz einfach. Als Chefeinkäufer im Haushalt, bekomme ich öfters mal die eine oder andere Challenge auf der Einkaufsliste. Manchmal sind es einfach exotische und in unseren Breitengraden gar nicht vorkommende Baobab-Früchte oder Konjak-Knollen, die mich vor schier unlösbare Aufgaben stellen, und manchmal einfach die Tatsache, dass die besonders gesunde Sachen auch besonders preisintensiv sind.
Die aller größte Herausforderung ist definitiv deutlich unscheinbarer. Und zwar meine ich diesen steten Kampf zwischen der Machbarkeit bzw. dem Aufwand der Zubereitung der Mahlzeiten und dem Versuch die Ernährung möglichst gesund zu halten - wobei alleine schon das Erstgenannte bei drei Kindern eine ganz schöne Herausforderung sein kann. Die Supermarkt Regale platzen förmlich aus allen Nähten, doch bei genauem Hinschauen, kann man kaum was davon mit gutem Gewissen seinen Kindern auftischen. Meist sind Unmengen von Zucker hinzugefügt oder noch schlimmer: der Zucker wird hinter täuschenden Namen versteckt (Saccharose, Dextrose, Glukose, Fructose, Lactose, Glukosesirup, Glukose-Fructose-Sirup oder Stärkesirup, Gerstenmalzextrakt, uvm. ). Oft findet man modifizierte Stärke auf der Inhaltsstoffliste, welche auch nicht grade als gesundheitsfördernde Zutat bekannt ist. Und wenn man noch gleichzeitig versucht, sich vegan zu ernähren, wird es schon eng mit der Auswahl.
Und so steh ich da, verzweifelt und auf der Suche nach der Bequemlichkeit und der Abkürzung für halbwegs gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. Und so bleibt es meist bei den einfachen und guten Basiszutaten, und frage ich mich: Warum kann die Lebensmittelindustrie nicht mal was wirklich gesundes ins Convenience Regal legen? Ist es nicht machbar aus Haltbarkeitsgründen, oder ist es schlichtweg nicht profitabel genug? Gibt es nicht genug Konsumenten, wie mich, die sich darum sorgen, was auf den Teller kommt und dennoch nicht jeden Tag in der Küche stehen und kochen wollen/können?
Oder bin ich zu faul und erwarte zu viel? Es bleibt irgendwie ja doch uns selbst überlassen, kreativ zu werden und sich einfache+gesunde Gerichte zu überlegen, die einfach zuzubereiten sind und die auch bei den Kids gut ankommen. Hmm, was soll ich dazu sagen, manchmal klappts! Aber halt nicht immer...
...Wäre auch zu schön gewesen, daher machen wir uns wieder ran ans Ausprobieren. Und wenn ihr mehr über die Auswirkungen von (industriell hergestellter) Ernährung auf unsere Gesundheit und die Umwelt erfahren möchtet, empfehle ich das Buch 'The Omnivore's Dilemma' von Michael Pollan.
maxim
Oh so so wahr. Danke für deine ehrlichen Worte! Wie schön wäre es bitte auch, wenn es an der Kasse - auf Augenhöhe der Kinder wohlgemerkt - statt Schokoriegel mal gesunde Leckereien, Dattelkonfekt oder Mandarinen geben würde!